Kunstprojekt „Schilderwechsel – 50 Jahre Gebietsreform im Münsterland"

Am 1. Januar 1975 tritt im Münsterland eine Jahrhundertreform in Kraft. Wie in der gesamten Bundesrepublik werden zahlreiche Grenzen von Kommunen und Landkreisen verschoben.

Am 1. Januar 1975 tritt im Münsterland eine Jahrhundertreform in Kraft. Wie in der gesamten Bundesrepublik werden zahlreiche Grenzen von Kommunen und Landkreisen verschoben. Manch kleine Stadt wird von einer größeren eingemeindet, Ortsschilder werden ausgetauscht, Lebensbereiche ändern sich von heute auf morgen. Die Gebietsreform, eigentlich ein Verwaltungsakt, gräbt sich tief in das kulturelle Selbstverständnis der Region ein. 

Anlässlich des 50. Jubiläums dieses gewaltigen Transformationsprozesses blickt das Kulturbüro des Münsterland e.V. unter künstlerischer Perspektive auf die kommunale Gebietsreform: Das münsterlandweite Projekt „Schilderwechsel“ spürt ihrer Geschichte, ihrem Einfluss auf regionale Identitäten und auf das lokale Selbstverständnis sowie ihren Auswirkungen bis heute nach.Fünf Projekte unterschiedlicher Kunstformen wurden dafür von einer Fachjury ausgewählt. Die Künstlerinnen und Künstler sprechen mit Zeitzeuginnen und Zeitzeugen, recherchieren in Archiven und verarbeiten ihre Erkenntnisse als Reenactment, Kunst-Trickfilme, Jugendtheater, Essayfilm oder Podcast mit Live-Hörspiel.

Zum öffentlichen Auftakt von „Schilderwechsel“ lädt das Kulturbüro am 10. Oktober (Donnerstag) alle Interessierten in den Kulturbahnhof in Münster-Hiltrup ein. Neben einem Blick auf die historische Gebietsreform und einem Zeitzeugeninterview gibt es Talkrunden mit den Künstlerinnen und Künstlern. Moderiert wird die Veranstaltung von Türkân Heinrich. Der Auftakt bildet zugleich den Startschuss für die Recherchephase der Projekte. Präsentiert werden die Ergebnisse dann im Frühjahr 2025.

Die Projekte

  • Aktion Bürgerwille neu | Chryssa Tsampazi, Berlin | Projektorte: Ibbenbüren, Rheine, Münster
  • „Be-/Ent-/Grenzung: Mein Heimatgefühl, mein Schutzschild, meine Freiheit.“ Drei Minidramen entstehen – Stefanie Bockermann, Münster | Projektorte: Warendorf, Ostbevern, Tecklenburg
  • Die Einkreisung – Ein fiktionalisierter True-Crime-Podcast aus dem Münsterland – Sarah Giese, Christoph Tiemann und Johannes Kraas, alle Münster | Projektort: Kreis Borken
  • Einblicke in eine Gesellschaft im Umbruch – David Loscher, Baudenbach und Sina Ebell, Gelsenkirchen | Projektort: Kreis Steinfurt
  • Mapping Stories – Karten, Gebiete und Geschichten | Nikola Dicke, Osnabrück | Projektort: Kreis Coesfeld

Weitere Informationen zum Projekt gibt es auf www.muensterland.com/schilderwechsel.

Als Veranstalter von „Schilderwechsel” bildet das Kulturbüro Münsterland das konzeptionelle und kommunikative Dach. Partnerinstitutionen des Projekts sind Burg Hülshoff – Center for Literature (CfL), DA, Kunsthaus Kloster Gravenhorst, FARB – Forum Altes Rathaus Borken, Filmwerkstatt Münster, Kulturgut Haus Nottbeck und Theater im Pumpenhaus.

„Schilderwechsel“ wird gefördert durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft NRW (Förderprogramm RKP – Regionales Kultur Programm NRW), die Volksbank Westmünsterland eG und die Werte-Stiftung-Münsterland. Weiter wird das Projekt von der LWL-Kulturstiftung im Rahmen des Kulturprogramms zum Jubiläumsjahr 2025 „1250 Jahre Westfalen“ gefördert. Schirmherr dieses Kulturprogramms ist Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier.

Stand: September 2024

Text: Münsterland Lienen e.V.

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